In den Medien sind Texte oft kompliziert geschrieben. Viele Menschen können die Texte deshalb nicht gut verstehen. Eine Studie von 2018 sagt: Jede achte Person in Deutschland kann nicht oder kaum lesen und schreiben. Und auch in Österreich haben hunderttausende Menschen Schwierigkeiten damit. Es gibt viele Gründe, warum Menschen nicht so gut lesen und schreiben können. Zum Beispiel Lernschwierigkeiten oder wenn Deutsch nicht die Erstsprache ist.
Damit mehr Menschen Informationen gut verstehen können, gibt es Einfache Sprache und Leichte Sprache. Bei Einfacher Sprache und Leichter Sprache sorgen Regeln dafür, dass Texte einfacher zu lesen sind. Zum Beispiel: Die Sätze sind kurz und haben nur eine Information pro Satz. Fremdwörter und Fachbegriffe werden erklärt.
Die Regeln für Einfache Sprache sind nicht so streng wie die Regeln für Leichte Sprache. Bei der Leichten Sprache ist es wichtig, dass wirklich alle Regeln immer erfüllt werden.
Wir haben für Dich wichtige Regeln für Einfache und Leichte Sprache zusammengefasst.
So funktioniert Einfache Sprache:
- Höchstens 15 Wörter pro Satz: Texte sollen übersichtlich gegliedert sein (beispielsweise durch Zwischenüberschriften). Damit die Sätze nicht zu lange werden, gibt es eine Regel: Ein Beistrich pro Satz.
- Lange Wörter mit einem Bindestrich trennen
- Fremdwörter vermeiden! Ausnahmen sind bekannte Wörter wie „Computer“ Generell gilt: Immer bekannte Formulierungen verwenden. Zum Beispiel: „Geldtasche“ statt „Portemonnaie“
- Abkürzungen immer ausschreiben. Ausnahmen sind bekannte Abkürzungen wie LKW oder WC.
- Keine Metaphern, Rede-Wendungen und keine Synonyme
- Verwende eher aktive als passive Sätze.
- Genitiv (2. Fall) und Konjunktiv (Möglichkeitsform) vermeiden. (Hier geht es um Grammatik. Der Genitiv zeigt Besitz oder Zugehörigkeit. Der Konjunktiv gibt an, wenn etwas möglicherweise passiert.)
So funktioniert Leichte Sprache:
Für die Leichte Sprache gelten alle Regeln der Einfachen Sprache.
Zusätzlich gilt:
- Höchstens 10 Wörter pro Satz
- Jeder Satz steht in einer eigenen Zeile
- Möglichst keine Nebensätze
- Positiv schreiben (also “nicht” vermeiden)
- Hohe Zahlen, komplizierte Zahlen oder Prozent-Zahlen vermeiden
- Eine große Schrift benutzen (Mindestens 14)
- Linksbündig schreiben
- Genug Abstand zwischen den Zeilen lassen
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Geschrieben Von
Ramona Arzberger
und von
Nikolai Prodöhl
Redaktion
Clara Porak
Zeichnung von
Gabriel Gschaider