Der Blinden- und Seh-Behinderten-Verband Wien, Niederösterreich und Burgenland will blinde und sehbehinderte Menschen bei einem selbstbestimmten Leben unterstützen. Das tut der Verband nicht nur als Hilfs-Einrichtung, sondern auch als Arbeit-Geber: Der Verband hat im September 2022 einen Erfüllungs-Grad von 3.000 Prozent erreicht und schneidet damit unter allen Wiener Arbeitgeber·innen am besten ab.
Knapp dahinter liegt mit 2.800 Prozent Erfüllungs-Grad die Equalizent Schulungs- und Beratungs GmbH, ein Schulungs-Zentrum für gehörlose Menschen. Für die Inklusion von Menschen mit Behinderungen am Arbeits-Markt wünscht man sich dort, dass Arbeitgeber*innen freiwillig Menschen mit Behinderungen einstellen – auch ohne Pflicht. »Es darf keinen Unterschied geben, ob ein*e Arbeitnehmer*in eine Behinderung hat oder nicht«, so eine Sprecherin auf Nachfrage.
Menschen mit Behinderungen werden bei Öziv, einer Organisation für Menschen mit Behinderungen, bei gleicher Qualifikation gegenüber Menschen ohne Behinderungen sogar bevorzugt eingestellt. Das zeigt sich auch bei der Erfüllung der Beschäftigungs-Pflicht, hier kam Öziv im September 2022 auf einen Erfüllungs-Grad von 2.300 Prozent.
Eine Schwierigkeit bei der Inklusion am Arbeits-Markt ist laut dem Verein Witaf, der sich für die Teilhabe gehörloser Menschen einsetzt, dass viele Arbeitgeber*innen Vorurteile haben. Etwa, dass Menschen mit Behinderungen weniger gut arbeiten können oder dass es schwer ist, sie bei der Arbeit mitmachen zu lassen – meint die Geschäfts-Führung von Witaf. Dass das nicht zutrifft, zeigen die oben genannten Unternehmen.
Wir haben schwierige Begriffe wie Ausgleichstaxe, Erfüllungs-Grad oder Beschäftigungs-Pflicht hier erklärt.
Geschrieben Von
Maximilian Passruck
und von
Ramona Arzberger
Redaktion
Lisa Kreutzer / Clara Porak
Daten-Auswertung
Markus Hametner
Lektorat
Claudia Burnar
Geprüft von
Nikolai Prodöhl