Polizist*innen denken manchmal:
Menschen mit psychischen Krankheiten sind gefährlich.
Dann gehen sie vielleicht
nicht gut mit ihnen um.
Menschen mit Rassismus- Erfahrungen erleben
auch öfter Gewalt durch die Polizei.
Nur Menschen ohne Rassismus- Erfahrungen
wollten uns ihre Geschichten erzählen.
Michael ist 42 Jahre und lebt in Wien.
„Ich habe manchmal
Wahn-Vorstellungen.
Wahn-Vorstellungen heißt:
Menschen sehen und hören Dinge, die nicht echt sind.“
Fotografiert von Philipp Horak
Michael erzählt:
Einmal kamen ein Kranken-Wagen und die Polizei.
Sie wollten mich wegen Wahn-Vorstellungen
ins Kranken-Haus bringen.
Aber ich wollte nicht in den Kranken-Wagen einsteigen.
Ich dachte nämlich, dass ein Meteorit die Erde trifft.
Ein Meteorit ist ein Stein aus dem Welt-All.
Heute weiß ich: Da war gar kein Meteorit.
Aber in dem Moment hat es sich echt angefühlt.
Die Polizist*innen haben ruhig mit mir gesprochen.
Das war sehr wichtig für mich,
weil ich viel Angst hatte.
Polizist*innen sind nicht immer so ruhig.
Ich glaube:
Viele Polizist*innen kennen sich
nicht gut aus mit psychisch kranken Menschen.
Ich finde es wichtig,
dass Polizist*innen mehr über psychische Krankheiten lernen.
Amelie heißt eigentlich anders.
Ihr Name soll geheim sein. Deswegen haben wir sie nicht fotografiert.
Amelie ist 33 Jahre und lebt in Ulm.
„Ärzt*innen haben gesagt:
Ich habe eine Borderline- Störung. Das spricht man so aus:
Borderlein.
Menschen mit Borderline haben manchmal sehr starke Gefühle,
die sich schnell verändern.“
Amelie erzählt:
Ich war einmal in einem Kranken-Haus
für psychisch kranke Menschen.
Ich habe längere Zeit
in dem Kranken-Haus gewohnt.
Ich habe Medikamente und Hilfe bekommen.
Ich habe große Angst vor der Polizei.
Manche Patient*innen im Kranken-Haus
hatten Kontakt mit der Polizei.
Dann gab es oft Ärger.
Manchmal habe ich laute Geräusche gehört.
Ich dachte:
Da werden Menschen auf den Boden geworfen.
Ich wollte keinen Ärger mit der Polizei.
Ich glaube:
Viele Menschen denken,
dass Menschen mit Borderline gefährlich sind.
Sönke ist 54 Jahre und lebt in Heide.
Das heißt:
Manchmal bin ich sehr traurig und habe keine Kraft.
An anderen Tagen fühle ich mich plötzlich sehr stark.“
Fotografiert von Max Arens
Sönke erzählt:
Wegen meiner Krankheit treffe ich manchmal
Entscheidungen ohne viel Nachdenken.
Manchmal bekomme ich deswegen Probleme.
Das bedeutet aber nicht,
dass ich gewalt-tätig bin.
Ich glaube: Manche Polizist*innen denken,
dass alle Menschen mit psychischen Krankheiten gefährlich sind.
Und ich glaube:
Viele andere Menschen denken das auch.
Nicht nur Polizist*innen.
Aber Polizist*innen müssen sich respekt-voll verhalten gegenüber Menschen mit psychischen Krankheiten. Respekt-voll heißt:
höflich sein
die Rechte von einem Menschen beachten.
Polizist*innen sollen keine Vor-Urteile haben.
Geschrieben Von
Nikolai Prodöhl
und von
Sandra Schmidhofer
In Leichter Sprache von
Constanze Busch
Redaktion
Kristina Kobl und Lisa Kreutzer
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