Reisen soll für alle sein

Menschen mit Behinderungen erzählen von Barrieren und Lösungen
Eine Frau schaut mit zusammengekniffenen Augen in die Kamera. Sie hat kurze blonde Haare und trägt eine Brille. Sie steht an einem Strand, im Hintergrund sieht man das Meer.

Geschrieben von

Viele Menschen reisen gerne.
Für Menschen mit Behinderungen
ist Reisen oft schwierig.
Weil es viele Barrieren gibt.
Alle sollen an andere Orte fahren können.
Das ist ein Menschen-Recht.

4 Personen mit Behinderungen erzählen uns:
– Welche Barrieren gibt es

    beim Reisen?
– Welche Lösungen

    haben sie gefunden?

Eine junge Frau schaut mit freundlichen Blick in die Kamera. Sie hat braune schulterlange Haare. Sie trägt eine blaue Jacke. Im Hintergrund sieht man ein Sofa.

Jennifer Sprenger

 

Jennifer Sprenger
ist 38 Jahre alt.
Sie wohnt in Brandenburg. Jennifer hat
Seh- und Geh-Behinderungen.

 

Fotografiert von

Privat.

Jennifer Sprenger erzählt:

Ich bin mit meinen Eltern schon viel gereist:

Nach Österreich und nach Italien.

Im Urlaub wollen wir uns Dinge ansehen.

Ich kann aber oft nicht mitkommen.
Weil viele Orte nicht barrierefrei sind.
Es gibt oft keine Sitzplätze.

Es gibt keine Schilder mit großer Schrift.

Es gibt keine Personen, die helfen.

Beim Zug-Fahren mit der Deutschen Bahn gibt es Hilfe.
Personen helfen beim Ein- und Aussteigen.

Aber:

Diese Personen können nicht

bei der ganzen Reise helfen.
Ich kann deswegen nicht gut alleine reisen.

Ein älterer Mann schaut mit ernstem Blick geradeaus. Er hat eine Glatze und trägt eine rote Jacke.

Rüdiger Leidner

 

 

Rüdiger Leidner
ist 75 Jahre alt.
Er wohnt in Berlin.
Rüdiger hat Seh-Behinderungen.

 

 

Fotografiert von

Silke Leidner

Rüdiger Leidner erzählt:

Ich muss einen Urlaub gut planen.
Ich muss vorher wissen:

  • Hat der Aufzug im Hotel eine Sprach-Ausgabe?

  • Kann man die Zimmer-Nummer

    auch mit den Händen fühlen?

  • Gibt es ein Leit-System für den Blinden-Stock?

Reise-Büros können diese Fragen
oft nicht beantworten.

 

Ich muss auch wissen:
Wie barrierefrei ist ein Bahnhof oder ein Flughafen?

Eine Lösung für das Problem
ist die Internet-Seite von „Reisen für alle“.
Dort findet man Informationen für barrierefreies Reisen.

Auf die Informationen kann man sich verlassen.
Das finde ich wichtig.

 
Ein junger Mann schaut mit freundlichen Blick in die Kamera. Er trägt kurze braune Haare und hat braune Augen.

Luca Kielhauser


 Luca Kielhauser ist
21 Jahre alt.

Er wohnt in der Nähe
von Graz.
Luca hat eine
Glasknochen-Krankheit.


Fotografiert von Florian Rogner

Luca Kielhauser erzählt:

Manchmal fahre ich von Graz nach Berlin.

Das ist eine lange Strecke.

Ich fahre dann mit dem Bus oder mit dem Zug.

Für so eine Reise
muss ich meinen Rollstuhl anmelden.
Im Zug gibt es oft nur ein Klo

für Rollstuhl-Fahrer*innen.

Manchmal ist dieses Klo kaputt.

Beim Bus-Fahren ist es so:
Ich brauche Hilfe beim Ein- und Aussteigen.

Im Bus gibt es eine Rampe.
Die Bus-Fahrer*innen können die Rampe
manchmal nicht gut bedienen.
Dann dauert alles länger.
Ich finde:
Bus-Fahrer*innen sollen das besser lernen.

Eine Frau schaut mit zusammengekniffenen Augen in die Kamera. Sie hat kurze blonde Haare und trägt eine Brille. Sie steht an einem Strand, im Hintergrund sieht man das Meer.

Melanie Giebe

 

 Melanie Giebe

ist 51 Jahre alt.
Sie wohnt in Hameln. Melanie hat Parkinson. Parkinson ist eine Nerven-Krankheit.

 

Fotografiert von Privat

Melanie Giebe erzählt:

Einmal wollte ich vom Bahnhof mit dem Taxi fahren.

Der Taxi-Stand war gegenüber vom Bahnhof.
Auf der anderen Straßenseite.
Ich war mit einem Rollator

und einem Koffer unterwegs.
Für mich war der Weg deswegen zu weit.
Ich habe beim Taxi-Stand angerufen und gefragt:

Kann mich bitte jemand abholen?
Aber kein Taxi hat mich abgeholt.
Sie haben gesagt:
Ich muss über die Straße gehen.
Sonst nimmt mich niemand mit.

Ich glaube:
Menschen mit Behinderungen müssen laut werden.

Wir müssen zeigen:
Jeder Mensch braucht Unterstützung.

Unterstützung brauchen ist ganz normal.

Geschrieben Von

Nikolai Prodöhl

In Leichter Sprache von

Sandra Schmidhofer

Geprüft von

Luise Jäger

Redaktion 

Kristina Kobl